Der Ausbau erneuerbarer Energien ist essenziell für den Erfolg der Energiewende. Neben der Errichtung neuer Systeme und Anlagen spielt auch die Optimierung bestehender Anlagen eine zentrale Rolle. Eine der nachhaltigsten Lösungen zur Wärmeerzeugung stellt die Nutzung von Biomasse durch Hackschnitzelheizanlagen dar.
Im Oberbergischen Kreis werden seit Jahren Hackschnitzelheizanlagen eingesetzt, um Dorfgemeinschaften, Industriebetriebe, Bildungseinrichtungen oder öffentliche Gebäude mit Wärme zu versorgen. Aufgrund des ehemals hohen Waldreichtums in der Region war der Brennstoff lange Zeit günstig und reichlich vorhanden. Die durch den Borkenkäfer verursachten Kahlschläge der letzten Jahre, in den Fichtenbeständen, haben verdeutlicht, dass auch Holz eine begrenzte Ressource ist. Daher wird es zunehmend wichtiger, den Brennstoffverbrauch solcher Anlagen zu optimieren, um die verfügbaren Ressourcen effizient zu nutzen. Obwohl Hackschnitzelheizanlagen nach wie vor eine der kostengünstigsten und nachhaltigsten Möglichkeiten zur Wärmeerzeugung darstellen, besteht Optimierungsbedarf.
Projektziele und Vorgehen
Um diese Herausforderungen anzugehen, haben der ZebiO e.V. und die Technische Hochschule Köln ein gemeinsames Projekt ins Leben gerufen. Ziel war es, bestehende Hackschnitzelheizanlagen in der Region auf Optimierungspotenziale zu untersuchen und Lösungsansätze zu entwickeln.
Die Studierenden wurden durch einen Grundlagenkurs von zwei Experten auf die Funktionsweise von Hackschnitzelheizanlagen vorbereitet, um anschließend vier Anlagen zu besichtigt, und die jeweiligen Besonderheiten vor Ort kennenzulernen. Diese Exkursionen wurden durch die Technische Hochschule Köln, die AggerEnergie GmbH, die ABUS Kransysteme GmbH und die Energiegenossenschaft Lieberhausen ermöglicht. Während des Projekts standen die Anlagenbetreuer den Studierenden beratend zur Seite.
Gruppenarbeitsphase und Problemstellungen
Nach der Einführung in die Thematik bearbeiteten die Studierenden in Gruppen spezifische Fragestellungen, die von den Anlagenbetreuern definiert wurden. Die Themen umfassten:
- Wirtschaftlichkeitsanalyse der Brennstoffabrechnung
- Anpassung an gesetzliche Vorschriften zu Feinstaubemissionen
- Erstellung von Prognosedaten für eine vorausschauende Anlagensteuerung
Die Studierenden erarbeiteten daraufhin Lösungsansätze, die den Betreibenden als Grundlage für weiterführende Optimierungen dienen können.
Ausblick und nächste Schritte
Um das Projekt mit einem Mehrwert für andere Anlagenbetreibende, Planende und Interessierte abzuschließen, arbeitet ZebiO derzeit gemeinsam mit der TH Köln an einer abschließenden Dokumentation. Ziel ist es, die Ergebnisse und Erkenntnisse der Studierenden übersichtlich zusammenzufassen und eine Checkliste zu entwickeln, die bei der Bewertung der Machbarkeit als auch der Umsetzung von Hackschnitzelheizanlagen unterstützen soll. Zusätzlich sollen darin praxisnahe Empfehlungen enthalten sein, die den Betreibenden bestehender Anlagen helfen, weitere Optimierungspotenziale zu erkennen und zu nutzen.
Nach Fertigstellung der Dokumentation wird diese bei ZebiO verfügbar sein und gegebenenfalls auf der Webseite veröffentlicht.
ZebiO bedankt sich herzlich bei den beteiligten Unternehmen, den Experten und den Dozenten der TH Köln für ihre Unterstützung und ihr Engagement.