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Kurzumtriebsplantagen in Gewerbegebieten

Kurzumtriebsplantagen in Gewerbegebieten

Erste Versuchsfläche in Gummersbach-Windhagen

Kurzumtriebsplantagen (KUP) sind eine nachhaltige Landnutzungsform für die Produktion von Bioenergie. KUPs sind ökologisch wertvoll und bieten eine Alternative als Bau-und Brennholzlieferant. Diese können für Landwirte und Kommunen attraktiv sein und bieten eine Möglichkeit zur regionalen Energieversorgung und Wertschöpfung ohne dass dafür bestehende Waldökosysteme beerntet werden müssen.

Im Fall der Gummersbacher KUP in Windhagen wurden Paulownien, oder auch Kiri-Bäume genannt, zur Produktion von Nutzholz gewählt. Diese wachsen extrem schnell und bieten ein vielseitig einsetzbares Holz. Nach der Ernte in ca. 12 Jahren, treiben die Kiri-Bäume selbständig wieder aus und können so auch weitere Zyklen Holz für verschiedene Bausektoren liefern.

Auf einer Fläche von ca. 230 m² wurden insgesamt 40 Paulownien/Kiri-Bäume der Sorte ShanTong gepflanzt. Die Paulownia ShanTong ist eine Kreuzung aus den Sorten Tomentosa und Fortunei und vereint die positiven Eigenschaften beider Sorten – sie hält Temperaturen bis zu -20°C stand, wächst besonders gerade und bildet eine schmal Krone aus. Durch die schmale Krone wares es auf der Versuchsfläche in Gummersbach-Windhagen möglich in einem Verbund von 4×2 Metern zu pflanzen

Eine Durchforstung im Vier-Jahres-Rhythmus gewährleistet weiterhin den Verbund zu vergrößern und den Bäumen, die für die Bauholznutzung gedacht sind, genügend Raum zum Wachsen zu geben.

Die KUP kann gerne besichtigt werden! Vereinbaren Sie einfach einen Termin mit uns.

Fünf Fakten über Kiri-Holz

Gewicht

260–330 Kg/m³ - nach Balsa das leichteste Holz und trotzdem sehr robust.

Brennwert

Hoher Brennwert von 5,5 KwH/Kg. Nach der Verbrennung Ascheanteil von ca. 0,5%.

Flammpunkt

Entzündung erst bei über 400°C. Dadurch Möglichkeiten für den Einsatz als feuerhemmenden Werkstoff.

Verarbeitung

Splittert nicht. Lässt sich manuell und maschinell sehr leicht verarbeiten.

Optik

Weißer bis gelblicher Farbton mit graubrauner Maserungen. Breite Jahresringe durch schnelles Wachstum.

Kiri-Baum - Vielseitige Schönheit und Klimaretter

Charakteristisch für den Kiri-Baum sind die lila Blüten, die in selten Fällen auch blau Blühen können, die großen Blätter, das schnelle Wachstum und dass er nach der Ernte immer wieder austreibt. Ursprünglich stammt die Paulownia aus dem asiatischen Raum, sie hat mittlerweile jedoch ihren Weg bis nach Europa gefunden und wird hier als Zierbaum oder in Kurzumtriebsplantagen für Energie- oder Wertholzgewinnung eingesetzt.

Nach vier bis acht Jahren kann die Paulownia bereits für Energieholz geernten werden. In diesem Zeitraum kann sie eine Größe von bis zu zehn Meter erreichen. Die Ernte für Wertholz kann bereits nach zehn Jahren erfolgen – für bessere Erträge lohnt es sich aber zu warten. Im Zeitraum von 12 bis 15 Jahren erreicht die Paulownia unter optimalen Bedingungen eine Höhe von bis zu 15 m und einen Stammdurchmesser von bis zu 40 cm. Der geschätzte Ertrag liegt bei dieser Größe bei ca. 1,5 Festmetern. Im Vergleich zur Eiche wird hier das riesen Potential des Kiri-Baumes deutlich. Innerhalb von 20 Jahren erreicht eine deutsche Eiche eine Höhe von ungefähr sieben Metern und einen Stammdurchmesser von knapp sieben Zentimetern. Die Paulownia wächst in der gleichen Zeit mehr als doppelt so schnell in die Höhe und um das Sechsfache in der Masse. Dabei bindet die Paulownia über eine Tonne CO2, während die Eiche 24 Kilogramm CO2 bindet. Dadurch hat die Paulownia sich den Namen „Klimabaum“, unter dem sie ebenfalls bekannt ist, verdient.

Das Holz des Kiri-Baums ist sehr leicht und widerstandsfähig. Daher wird es gerne dort eingesetzt, wo geringes Gewicht, wie im Flugzeug-, Boots- oder Fahrzeugbau (hierbei kommt dem Holz noch der Hohe Flammpunkt von 400°C zugute), eine große Rolle spielt. Kiri-Holz kommt jedoch noch in vielen weiteren Bereichen, wie zum Beispiel dem Möbelbau oder der Fertigung von Musikinstrumenten, zum Einsatz. Aufgrund der geringen Dichte und dem damit verbundenen geringen Gewicht ist das Holz leicht zu verarbeiten. Optisch ist das Holz eher hell, die Farben gehen von leichten graubraunen Tönen über zu einer hellen teilweise fast weißen Farbe mit Gelbstich

Das Projekt wird gefördert von: