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Kurzumtriebsplantagen in Gewerbegebieten

Kurzumtriebsplantagen in Gewerbegebieten

Erste Versuchsfläche in Gummersbach-Windhagen

Im Gewerbegebiet Windhagen-West wurde eine ca. 360 m² große Versuchsfläche Kiribaum-Kurzumtrieb angebaut. Unter einer Kurzumtriebsplantage (KUP) versteht man eine Fläche, auf der schnellwachsende Bäume in kurzen Anbauzyklen für die Erzeugung von Biomasse angebaut werden.

Das Besondere an dieser KUP ist die Wahl der Baumart. Hier wurde in einem Verbund von 2 x 4 Metern die Paulownia gepflanzt. Man kennt sie auch als Blauglockenbaum, Kaiserbaum, Kiribaum oder Klimabaum. Den Namen „Klimabaum“ hat die Paulownia aufgrund ihrer Eigenschaften erhalten. Sie ist nicht nur der am schnellsten wachsende Baum der Erde sondern bindet im Vergleich zu anderen Bäumen in kürzester Zeit weitaus mehr CO2 (innerhalb von 20 Jahren über eine Tonne). Nach zehn Jahren kann die Paulownia bereits für die Holzproduktion geerntet werden, für die Erzeugung von Biomasse sogar schon früher und nach der Ernte treibt sie erneut von alleine wieder aus.

Der Zweck dieser KUP ist es zu untersuchen, wie sich die Paulownia in Gewerbegebieten etablieren kann. Ferner soll gezeigt werden, wie ungenutzte Flächen wie z. B. Erweiterungs- und Ausgleichsflächen im Gewerbegebiet genutzt werden können, um dem Klimawandel entgegenzuwirken und gleichzeitig kleine Erträge zu erwirtschaften.

Die KUP kann gerne besichtigt werden! Vereinbaren Sie einfach einen Termin mit uns.

Fünf Fakten über Kiri-Holz

Gewicht

260–330 Kg/m³ - nach Balsa das leichteste Holz und trotzdem sehr robust

Brennwert

Hoher Brennwert von 5,5 KwH/Kg. Nach der Verbrennung Ascheanteil von ca. 0,5%

Flammpunkt

Entzündung erst bei über 400°C. Dadurch Möglichkeiten für den Einsatz als feuerhemmenden Werkstoff

Verarbeitung

Splittert nicht. Lässt sich manuell und maschinell sehr leicht verarbeiten.

Optik

Weißer bis gelblicher Farbton mit graubrauner Maserungen und breite Jahresringe durch schnelles Wachstum

Was sind Kurzumtriebsplantagen?

Kurzumtriebsplantagen (KUP) befinden sich meistens auf land- oder forstwirt-schaftlichen Flächen, auf denen schnell wachsende Baumarten in kurzen Anbauzyklen angebaut werden. Neu ist, dass jetzt versucht wird, diese Flächen auch in Gewerbegebiete und auf Erweiterungs- und Ausgleichsflächen von Unternehmen, Kommunen und Istitutionen zu etablieren.

Der Begriff „Kurzumtrieb“ bezieht sich auf den schnellen Wuchs der Pflanzen, der es ermöglicht, sie in vergleichsweise kurzer Zeit zu ernten und wieder anzupflanzen. Diese Anbau-Art unterscheidet sich von herkömmlichen Pflanzungen, auf denen Bäume über längere Zeiträume angebaut werden, um größere Holzmengen zu erzeugen, die zumeist der stofflichen Nutzung zugeführt werden.

Der Hauptzweck von Kurzumtriebsplantagen liegt bisher in der Produktion von Biomasse zur Energieerzeugung, meistens in Form von Holzhackschnitzeln.

Das könnte sich durch den Anbau von Paulownia auf Kurzumtriebsplantagen ändern. Die Bäume können nach ca. 10 Jahren geerntet und die Stämme der stofflichen Nutzung zugeführt werden. Die dann verbleibenden Holz-Anteile wie z.B. Baumkronen und Äste können noch zu Hackschnitzeln verarbeitet werden. Ebenso sind jüngere Bäume, die im Zuge der Durchforstung ausgedünnt werden, als Hackschnitzel energetisch nutzbar.

Im Vergleich zu fossilen Brennstoffen reduziert die Nutzung von Biomasse aus Kurzumtriebsplantagen die CO2-Emissionen und trägt somit zur Verringerung des Klimawandels bei.

Ein weiterer Vorteil von Kurzumtriebsplantagen ist ihre Fähigkeit, Erosion zu reduzieren und die Bodenqualität zu verbessern. Durch das Wurzelsystem der schnell wachsenden Bäume wird der Boden stabilisiert und vor Erosion geschützt.

Das Clusterprojekt ZebiO wird gefördert von: